Stadtführer der Stadt Mahlberg - page 8

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am südlichen Ende der Oberen Gasse und ein weiterer vor dem Pan-
oramablick. Längs durch die beiden Stadtteile Ober- und Unterstadt
verläuft die Schlossbergstraße bzw. die Verlängerung, die Marktgas-
se (..., die heutige Stauferstraße). Sie führte vom ehemaligen Gerold-
secker Wasserschloss („Wasserhus“) vor der Westseite der Stadt
den Schlossberg hinauf durch das Hintere Tor zur Schlosskirche
(heute ev. Kirche) und weiter zum Oberen Tor. Noch vor dem Hinteren
Tor stand an ihr die herrschaftliche Küferei mit Weinkeller (Weinkeller
= früherer Torgraben mit Zugbrücke). Nach der Schlosskirche, dem
Oberen Tor zu, lagen an ihr der Reihe nach: a) das Wächterhaus mit
der Arrestzelle, b) das Kaufhaus (ab 18. Jh.), c) nach 1360 der „Neue
Markt“ und das Haus des „Haschirs“, des herrschaftlichen Polizisten
und Zollbeamten, d) ab dem 19. Jh. das ev. Pfarrhaus, e) bereits im
17. Jh. die Bürger- Zunft- und Ratsstube (Gasthaus Sonne), f) ab
dem 19. Jh. das alte Rathaus mit der katholischen Schule, g) die
Bäckerei (Sparkasse), h) die Metzgerei (freier Platz), i) seit der Stadt-
gründung der herrschaftliche Bauhof, das spätere Haus der Bürger-
wehr mit dem „Alten Marktplatz“ (heute Privathaus), k) im 18. Jh.
ein Krämerladen (heute Parkplatz), l) im 19. Jh. die Städtleschmiede
(heute Weingut Zipf), m) gegenüber bis ins 20. Jh. die evangelische
Schule oder die spätere Fortbildungs- und Kochschule (heute Privat-
haus), n) oberhalb bis ins 19. Jh. das ehemalige Gasthaus „Krone“
(heute Privathaus).
Weiter durchziehen von Süd nach Nord vier Quergassen die Alt-
stadt. In der Radbrunnengasse standen große Bauernhäuser. In der
Unteren Gasse stehen noch das ehemalige Häuschen des Haus-
schlachters, des Schusters sowie einige Kleinbauernhäuser. An der
Mittleren Gasse (heute Sonnhalde) standen die Häuser des Maurers,
des Schreiners und des Glasers. Die meisten Häuser sind in diesem
Teil der Altstadt um 1900 abgebrannt. In der Oberen Gasse stehen
in einheitlicher Bauweise noch heute Häuser von früheren Kleinbau-
ern und Taglöhnern. Zwei weitere Längsgassen, die Vordere- und
die Hinter Gasse verliefen von Ost nach West durch die „Altstadt“.
An der Vorderen Gasse standen wie an der Radbrunnen-Gasse grö-
ßere Bauernhöfe. An der Hinteren Gasse standen in west-östlicher
Richtung das katholische Lehrerhaus, kleine Taglöhnerhäuser und
die Zehntscheune der Stadt (heute Parkplatz). Um die Stadtmau-
er herum wurden im 17. Jahrhundert die ersten Häuser errichtet.
Am Stadtgraben, der nach dem 30-jährigen Krieg mit Schutt verfüllt
wurde, standen durchweg Taglöhnerhäuser. Im Festungsgraben am
Rossmarkt, wo im Mittelalter mit Pferden gehandelt wurde, standen
Häuser von Landwirten und Taglöhnern. Am Anfang der Bromer-
gasse wurde wohl schon vor dem 30-jährigen Krieg die Meierei und
Trotte der Markgrafen von Baden-Baden erbaut, dort, wo heute das
Gasthaus „Löwen“ steht.
Aus den mittelalterlichen Kriegen wurde unter dem alten Marktplatz
eine kleine Schleuderkugel gefunden. Am südlichen Ende der Obe-
ren Gasse war in nur etwa 0,50 m Tiefe ein menschliches Skelett
begraben. In der Mitte der Gasse fand man in etwa 1m Tiefe bei
Strassbauarbeiten eine weitere kleine Schleuderkugel. Im Hof des
ehemaligen Lehrerhauses in der „Hinteren Gasse“ wurde ein weiteres
menschliches Skelett gefunden. In der gleichen Gasse unter dem
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Um die Wagen und Kutschen unterzubringen, wurde im Jahr 1702
das Schlossareal nach Südosten erweitert. Um den hochragenden
steilen Basaltfels war vormals ein Wehrgang angelegt. Die Zinnen
des Wehrgangs wurden abgebrochen und ein vorgezogener Mauer-
mantel vor die Felswand gesetzt. Der Wehrgang selbst blieb erhalten.
An Stelle der Zinnen wurden Wagenremisen für die herrschaftlichen
Kutschen gebaut. Der Wehrgang bzw. die Wagenremisen sind durch
einen Treppenkorridor mit der Landschreiberei verbunden. Hinter
dem Korridor befindet sich ein Löschwasserbecken. Heute dienen
die Remisen teilweise als Abstellraum und Holzspeicher.
Das Areal kann nur mit Zustimmung des Eigentümers besichtigt wer-
den.
DerWehrgangmit
denWagenremisen
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Die Stadtmauer der Oberstadt reicht in die Zeit der Stadtgründung
zurück. An ihren Ecken standen anfänglich vier mächtige Wehrtür-
me. Die Umrisse der Mauer und die Standorte der Wehrtürme sind
heute nur noch mehr oder weniger zu erkennen. Einer stand hinter
dem ehemaligen katholischen Lehrerhaus an der Hintere Gasse, der
nächste am oberen Ende der Hinteren Gasse zwischen der ehema-
ligen Zehntscheune und dem früheren Gasthaus Krone, ein anderer
Die Gassen, Häuser
undWehrtürme
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