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Unterhalb des „Niederen Tors“ haben die Markgrafen von Baden-
Baden, vermutlich im 16. Jh., ihre Meierei mit ihrer Trotte errichtet
(Gasthaus „Löwen“). Für ihre Wasserversorgung sorgte ein Lauf-
brunnen im Hof, der an den Stockbrunnen angeschlossen war. Der
Stockbrunnen, ebenfalls ein Laufbrunnen, war durch eine Deichel-
leitung mit der Quelle „Kindle- oder Luterbrunnen verbunden. Am
Stockbrunnen schöpften die Bürger der Oberstadt ihr Trinkwasser,
und den Tieren diente er als Tränke. In einem großen Becken beim
Brunnen wurde Löschwasser für eventuelle Brände gesammelt.
Dort konnten auch die Pferde in einer „Schwemme“ gewaschen
werden. Unterhalb des Stockbrunnens und des Beckens stand das
herrschaftliche Wasch- und Badhaus, das ebenfalls an den Stock-
brunnen angeschlossen war. Nachdem das Wasch- und Badhaus
seine Funktion verloren hatte, (19. Jh.) verlegte die Stadt eine Was-
serleitung bis zur Kreuzung an der Kreisstraße in den Stadtteil „Unter-
burg“. Dort versorgte dann das „Brünnle“ die Bürger mit Trinkwasser
und diente auch als Viehtränke.
Weitere Informationen finden Sie auf einer Hinweistafel beim Stock-
brunnen.
Der Stock- und
Meiereibrunnen
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Die Luterquelle liegt auf dem gleichen Quellhorizont wie der Luter-
oder Kindlebrunnen und 6 weitere Mineralquellen östlich von Mahl-
berg. Die Quelle entspringt unter dem Kippenheimer Sträßle (heute
verlängerte „Bromergasse“) und war wahrscheinlich den Kelten und
Römern schon bekannt. Ihr Wasser floss zunächst in einen Brand-
weiher und wurde früher bei Stadtbränden genutzt. Es diente aber
auch den Bürgern der Oststadt als ausgezeichnetes Mineralwasser,
das am südlichen Oberrhein einmalig war. Leider ist es heute durch
Nitrat stark verunreinigt und kann als Trinkwasser nicht mehr ver-
wendet werden. Das Wasser der Luterquelle floss bis ins 20. Jh. in
einen flachen darunter liegenden See. Er wurde 1937/38 vom RAD
(Reichsarbeitsdienst) wegen geplanter Bebauung zugeschüttet.
Weitere Informationen zur Quelle auf einer Hinweistafel am Eingang
zur „Brunnenstube“.
Die Luterquelle
Luterquelle östlich des Anwesens Bromergasse 23