Stadtführer der Stadt Mahlberg - page 6

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An die Landschreiberei ist das Schlosstor angebaut. Es ist von der
Landschreiberei aus begehbar und war ursprünglich mit einem Tor-
turm für die Wächter überbaut. Bevor es 1912 umgebaut wurde,
war es im romanischen Stil errichtet. Heute präsentiert sich das Tor
in gotischem Stil mit Wappen der jüngsten Besitzer, der Freiherren
von Türckheim. Der östliche Teil der Landschreiberei ist der älteste
Bau auf dem Burgareal. Er stand bereits, als der König und desi-
gnierte Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen 1218 das Reichsle-
hen Mahlberg besuchte. Das Gebäude wurde mehrmals erweitert.
Im Fundament der ersten Erweiterung wurde eine große steinerne
Schleuderkugel gefunden, vermutlich aus dem „Straßburger Bischof-
krieg“ von 1246/47. Vor die Ostwand wurde -vielleicht noch von den
Zähringern in der Stauferzeit- eine auffällige Schildmauer mit Buckel-
quader gesetzt. In der nachfolgenden Geroldseckerzeit zwischen
1250 und 1426 wurde die Landschreiberei nachweislich nach Wes-
ten verlängert und aufgestockt. Beides ist aus der Mauerführung der
Süd- West-und Nordwand sowie aus dem Geroldsecker Wappen in
der Nordwand noch gut zu erkennen. Im Innern der Landschreiberei
waren die Amtsstuben der Herrschaft untergebracht, darunter das
Forstamt, das Vermessungsamt sowie auf der Südseite das Amts-
gefängnis. Heute werden die Räume, teilweise verändert, als Woh-
nungen genutzt.
Eine Besichtigung ist nur mit Zustimmung des Eigentümers möglich.
Station 5
Station 6
Die Schlosskirche (heute ev. Kirche) war ursprünglich eine rechtecki-
ge Saalkirche. Sie geht vermutlich auf die karolingische Zeit vor 1000
zurück. Über den Fundamenten der Kapelle wurde -wahrscheinlich
im 15. Jh. von den Markgrafen von Baden-Baden- eine achteckige
Schlosskirche errichtet. Nach ihrer Zerstörung im 30-jährigen Krieg
wurde sie wieder aufgebaut. Im 18. Jh. haben Vorarlberger Meister,
darunter Johann Pfunner, das Innere der Kirche barock gestaltet. Über
dem Chorbogen im Innern befindet sich das Wappen der Markgrafen
von Baden-Baden.
Das Wappenbild zeigt folgend markgräfliche Besitzungen:
• Hintere Grafschaft Sponnheim (links oben)
• Grafschaft Badenweiler (links Mitte)
• Herrschaft Rötteln (links unten)
• Grafschaft Eberstein (Mitte oben)
• Markgrafschaft Baden-Baden (Mitte)
• Herrschaft Lahr und Mahlberg (Mitte unten)
• Grafschaft Breisgau (rechts oben)
• Herrschaft Sausenberg (rechts Mitte)
• Vordere Grafschaft Sponnheim (rechts unten)
Das Innere der Kirche kann nur nach Vereinbarung mit dem Ev. Pfarr-
amt bei Gruppenführungen besichtigt werden.
Die Schlosskirche
Die Landschreiberei
(„Alte Burg“)
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